KIDS-BLOG

Die Sonnenblume

 

Die Sonnenblume (Helianthus annuus), auch Gewöhnliche Sonnenblume genannt, aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Sie stammt aus Nordamerika, Mexiko und Peru. In Mitteleuropa sind zwei Arten als Kulturpflanzen von Bedeutung: die eigentliche Sonnenblume (Helianthus annuus) und Topinambur (Helianthus tuberosus).

Die Blütezeit reicht von Ende Juni/Juli bis September.

 

 

Vegetative Merkmale

 

Die Arten der Gattung Helianthus sind ein- oder mehrjährige krautige Pflanzen mit einer Wuchshöhe bis 2m. Der Stängel ist rau behaart.

Die Laubblätter sind wechselständig am Stängel angeordnet. Die Blätter werden bis zu 40cm lang und 35cm breit. Die Blätter sind herzförmig und haben einen gesägten Blattrand

 

Generative Merkmale

 

Im Inneren der Blüte, dem „Auge“ mit Röhrenblüten, außen sind Zungenblüten

 

Besonderheit:

 

Die jungen Blätter und Knospen bewegen sich mit dem Sonnenstand mit. Dieses Phänomen nennt man Heliotropismus, somit ist die Sonnenblume eine „Kompasspflanze“. Nachts und in den Morgenstunden drehen sie sich wieder zurück, um in weiterer Folge sich wieder nach dem Sonnenstand auszurichten. Blüten und Fruchtstände tun dies nicht mehr. Wenn sie einmal blühen, sind sie nicht mehr heliotrop und richten sich meist nur nach Osten.

 

Herkunft:

 

Die Sonnenblume, mit ihren über 65 Arten, war ursprünglich von Nord- bis Mittelamerika verbreitet. Archäologische Funde belegen, dass die Sonnenblume etwa 2500 v. Chr. in der Region des Mississippi und auch in Mexiko-Stadt angebaut wurde. Die Inkas, verehrten die Sonnenblume als Abbild ihres Gottes.

Die Samen gelangten durch spanische Seefahrer 1552 Europa. Von da aus startete die Verbreitung über die ganze Welt

 

Ursprung des Namens

 

Der botanische Gattungsname Helianthus, leitet sich von den griechischen Wörtern helios für „Sonne“ und anthos für „Blume“ ab. Der Name stammt aus der griechischen Mythologie und ist in einem Gedicht von Ovid überliefert: Einst verliebte sich das Mädchen Clytia in den Gott Apollon. Dieser verschmähte Clytia und daraufhin setzte sie sich nackt auf einen Felsen nieder, aß und trank nichts und beklagte ihr Unglück. Die Verliebte schaute neun Tage Apollon zu, wie der seinen Wagen über den Himmel bewegte. Dann wurde ihr Herzeleid zu gelben und braunen Farben: Sie verwandelte sich in eine „Sonnenblume“, die ihre Blüte stets nach der Sonne (Apollos Sonnenwagen) drehte. Da die als Sonnenblume bezeichnete Pflanzenart aus Amerika stammt, muss die Pflanze aus der griechischen Mythologie etwas anderes gewesen sein; vermutlich ein Vertreter der Gattung Sonnenwenden (Heliotropium).

 

Nutzung:

 

Sonnenblumenkern ohne und mit Schale

Vielfach werden Sonnenblumenkerne in gerösteter, geschälter Form in Back- und Süßwaren verarbeitet und sind Bestandteil vieler Müslimischungen. Sonnenblumenkerne beinhalten Vitamin A, B, E, F

 

Sonnenblumenöl

Seit dem 19.Jhdt. wird die Sonnenblume als Ölpflanze genutzt.

Neben der Verwendung als Speiseöl wird Sonnenblumenöl auch in Pharmazie und Medizin sowie für industrielle Verwendungen eingesetzt. In der Pharmazie stellt das Öl ein Füllmaterial in Weichgelatinekapseln dar, daneben wird es für Salben und Cremes verwendet und kann Olivenöl oder Erdnussöl in Medizinprodukten ersetzen. Traditionell angewendet wird Sonnenblumenöl bei Verstopfung sowie äußerlich zur Wundbehandlung und bei Rheuma.

 

Nachgesagte Wirkung

 

 

In der russischen und ukrainischen Volksmedizin wird Sonnenblumenöl für Ölkuren verwendet. Bei der auch als Ölziehen bezeichneten Praktik soll der Organismus entgiftet und entschlackt werden. Hinweise auf eine Wirkung gibt es allerdings nicht.

 

Symbolik:

 

Weiterhin ist sie ein Staatssymbol des US-Staates Kansas und eine der Stadtblumen von Kitakyūshū, Japan.

Sie ist ferner das Erkennungssymbol der politischen Partei Die Grünen (Bündnis '90/Die Grünen) sowie anderer internationaler und ökologisch orientierter Parteien aus den Neuen Sozialen Bewegungen.

Zudem stehen Sonnenblumen als Zeichen der Hippiebewegung (Blumenkinder).

Von 1982-2002 waren 50 NLG-Banknoten mit der Zonnebloem in Umlauf.

Das Sonnenblumengeländer – ein Entwurf Otto Wagners, ist ein Wahrzeichen Wiens, das im gesamten Stadtgebiet anzutreffen ist.

 

Sonnenblumen in der bildenden Kunst

 

Die Sonnenblume ist ein häufig gebräuchliches Stilelement in der bildenden Kunst. Vor allem bei Stillleben mit floraler Darstellung ist die Blütenform der Sonnenblume oft gegenwärtig. Bekannt sind besonders die Bilder der Sonnenblume in einer Vase von Vincent van Gogh. Von ihm gibt es eine Serie Gemälde der Sonnenblume: Drei Sonnenblumen in einer Vase, Fünf Sonnenblumen ..., Zwölf Sonnenblumen in einer Vase, Fünfzehn Sonnenblumen ....

 

Auch interessant:

 

In Tschernobyl nutze man vor 2 Jahren Sonnenblumen zur Reinigung eines radioaktiv verseuchten Teichs. Man pflanzte Tausende von Sonnenblumen. Nach 6 Wochen waren die Pflanzen in der Lage (innerhalb von weiteren 10 Tagen) 95% des radioaktiven Strontiums und Caesiums aus dem Teich zu absorbieren. Danach wurden die Pflanzen aus dem Wasser genommen und fachgerecht entsorgt. Sonnenblumenpflanzen entfernen auch Blei aus kontaminierten Böden. (Quelle: kraeuterweisheiten.de)

 

Vielversprechender könnten die Versuche des US-Unternehmens Phytotech und der Rutgers University sein, die auf dem Gelände einer aufgelassenen Uranfabrik im Bundesstaat Ohio durchgeführt wurden. Demnach können Sonnenblumen radioaktiv verseuchtes Wasser reinigen. Sechs Wochen alte Sonnenblumen, deren Wurzeln in 200 000 Liter uranhaltiges Abwasser hineinwuchsen, sollen die Konzentration von durchschnittlich 200 Mikrogramm pro Liter auf weniger als 20 Mikrogramm pro Liter hinabgesenkt haben. Bereits 1996 wurden solche Versuche in Tschernobyl durchgeführt. Die Pflanzen sollen dort 95 Prozent des radioaktiven Strontiums und Cäsiums aus dem verstrahlten Wasser gefiltert haben. Das hatte zur Folge, dass die Strahlungsaktivität der Wurzeln danach so hoch war, dass die Sonnenblumen als hochgradiger Sondermüll klassifiziert werden mussten. Es wurden weitere Versuche mit Hanf durchgeführt, die ähnlich positive Ergebnisse erzielten. (Quelle: medizinfo.de)

 

Fotos zu diesem Beitrag:

 

Vincent Van Gogh „Zwölf Sonnenblumen“ (Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 100 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers)

 

Claude Monet „Sonnenblumen Strauß“ - Foto by Bruin from Columbus, Ohio, U.S.A.

 

Restliche Aufnahmen: eigene Aufnahmen von Franz Grolig, der „Waldfranz“ von www.waldpaedagogik-grolig.at