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Winterblues

 

Jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden, Nebel sich über die Landschaft breitet und unser Gemüt mit morbiden Gedanken zum Totenfest strapaziert werden kann, können Menschen in eine Winterdepression verfallen. Dies zeigt sich unter anderem durch Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Traurigkeit, erhöhtem Schlafbedürfnis und Heißhunger auf Süßes. Weitere Hinweise auf den Blues können Unausgeglichenheit, gedrückte Stimmung. Gereiztheit oder Vernachlässigung sozialer Kontakte und der eigenen Person sein

Was ist dafür verantwortlich?

Wie kann man dem entgegenwirken?

 

Kurz und bündig:

 

Symptome: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Heißhunger auf Süßes

Behandlung: Lichttherapie, Antidepressiva, Psychotherapie

Ursachen und Risikofaktoren: Mangel an Tageslicht, gestörter Hormonstoffwechsel

Diagnostik: Anamnesegespräch, körperliche Untersuchung, Blutuntersuchung, Fragebögen

Verlauf und Prognose: Symptome klingen im Frühjahr und Sommer meist von allein wieder ab

Vorbeugen: Viel Aufenthalt im Freien, ggf. vorbeugend Medikamenteneinnahme oder Lichttherapie

 

Was ist eine Winterdepression?

 

Die Winterdepression zählt zu „saisonal auftretenden Störungen“ des Gefühlslebens (SAD = seasonal affective disorder oder saisonal abhängige Depression). Wie der Name bereits sagt, tritt sie jetzt. Zu beginn der dunklen Jahreszeit auf.

SAD können, wenn auch deutlich weniger zu anderen Jahreszeiten auftreten. Manche Patienten neigen dann auch zu manischem Verhalten, diese sind voller Tatendrang, und euphorisch.

Diese saisonal auftretenden Episoden werden medizinisch der Gruppe der "rezidivierenden depressiven Störungen" zugeordnet.

ICD-Codes für diese Krankheit: F53 F39 F92 F33 F34

 

Welche äußeren Einflüsse, wirken auf unser Inneres?

 

Hauptursache sind laut Expertenmeinung vor allem die veränderten Lichtverhältnisse zu dieser Jahreszeit und damit verbundene veränderte Hormonproduktion.

Durch die Verkürzung der Sonnenscheindauer, fällt weniger Licht ins Auge und dies ist ein Signal für die Zirbeldrüse. Sie schüttet das Hormon Melatonin aus, wir werden müde. Da die Lichtintensität abnimmt, wird tagsüber vermehrt Melatonin ausgeschüttet.

Nun haben Betroffene Sehzellen, die weniger lichtempfänglich sind, als andere Menschen. Bei diesen Menschen wirkt sich der Lichtmangel in den dunklen Jahreszeiten, durch die vermehrte Produktion des Schlafhormons, besonders stark aus. Das könnte eine Erklärung für stärkere Müdigkeit und diese depressive „Verstimmungen“ sein.

Auch ist sehr wahrscheinlich ist der Neurotransmitter (Nervenbotenstoff) Serotonin, für die Entstehung des Winterblues mitverantwortlich. Zur Produktion des Hormons Melatonin, wandelt der Körper Serotonin um, dadurch sinkt der Serotoninspiegel. Dies wirkt sich auf unser Gemüt aus, denn Serotonin ist unser „Glückshormon“. Dem kann man medikamentös, durch SSRI – Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern oder „Gemütsaufhellern“ aus der Natur entgegenwirken.

Den Mangel an Serotonin im Gehirn, versucht man auch gerne mit Süßigkeiten auszugleichen. Die Zufuhr von Zucker und verschiedenen Inhaltsstoffen in Schokolade helfen unseren Ganglienzellen, mehr Serotonin zur Verfügung zu stellen.  Deshalb der Heißhunger auf Süßes.

Manche machen auch eine Vitaminmangelerscheinung – Vitamin B – für die depressive Verstimmung verantwortlich. Dafür gibt es aber, noch, keine repräsentativen Untersuchungen.

 

Nun, wie können wir dieser depressiven Episode entgegenwirken?

 

Sonne und Licht:

Geht hinaus in die Natur und macht lange Spaziergänge im Sonnenschein. Hängt der Nebel im Tal, in der Ebene, dann macht einen Ausflug auf den Berg (siehe Foto). Auch Bewegung tut Euch gut. Nicht zuletzt stärken ausgedehnte Spaziergänge das Immunsystem für die kalte Jahreszeit.

Ich habe gute Erfahrungen mit der Verwendung einer Tageslichtlampe gemacht.

 

Beliebte und wirksame Heilkräuter:

Johanniskraut (mir helfen immer wieder Johanniskrautkapseln), Ginkgo, Baldrian, Passionsblume, Lavendel, Hopfen und einige mehr

 

Strukturiert Euren Tag:

Baut „Lichtzeiten“ in Euren Tagesablauf ein. Nehmt euch Zeit für Euch, in der Ihr Euch es gut gehen lasst. Das können neben den bereits erwähnten Spaziergängen auch Zeit für Selbstreflektion oder ein Wellness-Verwöhn-Programm sein. Diese Zeit für Wellness muss nicht unbedingt in einer Therme sein, auch ein ausgiebiges Bad in der Badewanne sorgt für Entspannung. Nehmt Euch Zeit für gutes Essen und verbringt schöne Stunden mit Freunden.

 

Soziale Kontakte:

Auch Gespräche mit guten Freunden können Euch wertvolle Dienste beim Überwinden von sozialem Rückzug helfen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das mitunter nicht ganz leicht ist. Versucht es und Ihr werdet merken, wie es Euch guttut. Übrigens Lachen hilft Euch auch.

 

Ernährung:

Schon ein altes Sprichwort sagt: „Essen hält Leib und Seele zusammen.“ Sorgt für eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Tipps findet Ihr im Netz. Nehmt Euch auch dazu ausreichend Zeit.

 

Last but not least: Gönnt Euch ein ausgiebiges „Waldbad“ – zum Beispiel mit unserm Team von Waldpädagogik-Grolig 😉

 

Disclaimer:

Dieser Artikel soll weder einen Besuch bei Arzt oder Therapeuten ersetzen, noch soll er ein „Heilversprechen“ darstellen.

Vor Einnahme von Heilkräutern, bitte informiert Euch über Wirkung, Dosis und eventuellen Wechselwirkungen mit anderen Kräutern, Medikamenten oder sonstigen Substanzen.

Basis für diesen Artikel ist einzig und allein meine persönliche Erfahrung und mein Umgang mit dem Blues.

 

Quellangabe:

Netdoktor.at

Spektrum der Wissenschaft – Zeitschrift

Persönliche Erfahrung

 

Foto:

Wie immer by myself Franz Grolig, alias der „Waldfranz“, Inhaber von Waldpädagogik-Grolig – Hohe Wand, Niederösterreich, im Tal der Nebel, am Berg ungetrübter Sonnenschein!